Um einzuschätzen, wie es so um Deutschland steht, schaut man auf die Zahlen und leitet daraus politische Maßnahmen ab. Zahlen gibt es genug: Die tägliche Anzahl der Neuinfektionen, die Anzahl der Verstorbenen, die Anzahl der durchgeführten Tests, alles heruntergebrochen auf demographische oder geografische Subgruppen, als absolute Zahlen oder als Verhältnis. An Daten mangelt es nicht. Eigentlich ein schönes Beispiel für evidenzbasierte Politik, sollte man meinen. Oder eben auch nicht, denn bei näherer Betrachtung zeigt sich, dass sich aus Daten alleine gar nichts ableiten lässt. Erst im Kontext einer Geschichte ergeben Daten einen Sinn. Wenn aber die Daten der Geschichte immer mehr widersprechen, dann sollte eine neue Erklärung gefunden werden anstatt zu versuchen, die alte Geschichte mit immer mehr Hilfsannahmen zu retten. Letzteres passiert leider derzeit in Deutschland und die scheinbare Objektivität einer datenbasierten Politik schlägt um in ihr Gegenteil. Die Abstraktionen, die a...