Searle sitzt in einem Raum. Durch eine Klappe wird ein Zettel mit chinesischen Zeichen hereingereicht. Searle versteht kein Chinesisch. Aber er hat ein dickes Buch mit Regeln, denen er folgt. Er ersetzt einige Zeichen durch andere und ändert die Reihenfolge. Dann legt er den neuen Zettel zurück in die Klappe. Von außen sieht es so aus, als hatte Searle gerade eine Frage auf Chinesisch richtig beantwortet. Aber Searle versteht nicht, was er da gemacht hat und er wird nie Chinesisch lernen. Das „chinesische Zimmer“ ist ein Gedankenexperiment, ein Gleichnis. Es beschreibt sehr gut den aktuellen Stand der künstlichen Intelligenz, das so genannte maschinelle Lernen. Andrew Ng, einer der führenden Forscher auf dem Gebiet, hat maschinelles Lernen in etwa so beschrieben: Wir haben einen Dateninput (A) und benutzen komplexe mathematische Funktionen, um diese Daten zu einem Output (B) zu verwandeln. Weil wir dem Computer sagen können, wie B aussehen soll (die Antwort ist schon bekannt), gel...